Intrathekale Therapie
Pumpensysteme kommen in der Stufentherapie der Schmerztherapie zur Anwendung, wenn die üblichen Verfahren, wie kausale Therapie, medikamentöse oder interventionelle Therapien nicht ausreichend Schmerz lindernd wirkten.
Schmerzmedikamente wirken effektiver, wenn sie direkt in die Blutbahn (intravenös), unter die Haut (subkutan) oder in den Rückenmarkskanal (intrathekal) verabreicht werden.
Eine effektive, aber zugleich invasive Methode stellt die intrathekale Schmerztherapie dar. Der physiologische Hintergrund für den Wirkmechanismus liegt im Vorhandensein von zahlreichen Neuropeptiden und Opiatrezeptoren im Hinterhorn des Rückenmarks, die durch Untersuchungen nachgewiesen werden konnten. Wird Z.B. Morphin in den Rückenmarkskanal gegeben, ist die Wirkung um den Faktor 100 stärker als oral verabreicht.
Bei der Entwicklung der Methode haben sich im Laufe der Zeit implantierbare Medikamentenpumpen durchgesetzt, die mit einem dünnen Katheter, der im Rückenmarkskanal (Spinalraum) platziert wird, verbunden werden. Im Vergleich zu Pumpen, die außen am Körper getragen werden, ist das Infektionsrisiko deutlich reduziert. Externe Pumpen kommen nach wie vor zum Einsatz, um in einer mehrere Tage anhaltenden Testphase die Effektivität einer intrathekalen Therapie vor einer Pumpenimplantation zu überprüfen. Auch bei einer begrenzten Therapiedauer werden externe Pumpen verwendet.
Mögliche Indikationen für den Einsatz implantierbarer Pumpen sind:
- Unzureichende Wirkung einer maximalen medikamentösen Therapie
- die Nebenwirkungen der medikamentösen Therapie sind nicht tolerabel
- es ist auch eine chirurgische Behebung der Schmerzursache nicht möglich
In der Testphase sollte auch überprüft werden, ob sich die Lebensqualität des Patienten bessert und vorher festgelegte Therapieziele erreicht werden.