- ISG-Injektion
- Facettentherapie
- Periradikuläre Therapie (PRT)
- Sympathikusblockaden
Periradikuläre Injektion (PRT)
Werden die Schmerzen durch Irritation oder Einengung von Nerven im Rückenmarkskanal (Spinalkanal) oder an den Wirbellöchern (Neuroforamina) z.B. durch einen Bandscheibenvorfall oder durch eine Nervenkanalverengung (Spinalkanalstenose) verursacht, dann können wir durch eine Injektion an die Nerven in diesem Bereich helfen. Dies geschieht entweder unter Kontrolle mit einem Röntgen-Bildwandler oder mit der Computertomographie. Je nach anatomischem Zugang wird die Injektion als transforaminale (durch die Nervenaustrittsöffnung- schräg von der Seite) oder translaminäre (durch die Wirbelbögen – von hinten) periradikuläre Injektion (PRT) bezeichnet. Als Medikamente werden meist eine sehr geringe Menge Kortison und ein Lokalanästhetikum verwendet.
Dadurch kann in vielen Fällen Schmerzerleichterung und ein Rückgang der Symptome und Beschwerden erreicht werden. In vielen Fällen verschwinden die Schmerzen auch nach bereits 2-3 Injektionen. Damit kann häufig eine Operation, die mit weit höheren Risiken für den Patienten verbunden ist, vermieden werden.
Injektionstherapie der Facettengelenke bei Nacken-, Rücken- und Kreuzschmerzen
1. Diagnostische Blockade
Injektion zur Betäubung des Facettengelenksnervs (Ramus-medialis-Blockade)
Die im Facettengelenk erzeugten Schmerzen werden ins Rückenmark und Gehirn über kleine Nervenäste des Spinalnerven, anatomisch als Rami mediales (Einzahl: Ramus mediales) bezeichnet, weitergeleitet.
Eine effektive Methode besteht darin, diesen kleinen Nerv gezielt zu betäuben und dadurch den Gelenksschmerz auszuschalten.
Es wird hierbei unter Röntgen-Bildwandlerkontrolle ein Lokalanästhetikum exakt auf eine von außen gut zugängliche Stelle des Nervenverlaufs injiziert. Die Wirkung hält meistens nur Stunden bis Tage an. Daher dient dieses Verfahren in erster Linie zur Diagnostik des Facettengelenksschmerz; gelegentlich wirkt die Injektion auch längere Zeit (Tage bis Wochen).Bei guter Wirkung ist die Diagnose gestellt und es können bei erneuter Schmerzzunahme länger anhaltende Verfahren zum Einsatz kommen.
2. Therapie
Injektion eines Kortikoids ins Facettengelenks
Hierbei wird unter Röntgen-Bildwandlerkontrolle in oder auf den Gelenkspalt ein Kortisonpräparat mit oder ohne Lokalanästhetikum gespritzt. Der schmerzlindernde Effekt hält meistens einige Wochen an.
Denervierungstherapie der Facettengelenksnerven durch Hitze mittels Radiofrequenztechnik („Verödungstherapie“)
Eine längere Schmerzreduktion lässt sich mit Hilfe einer anderen Technik erreichen, nämlich der Nervenverödung durch die sogenannte Radiofrequenztherapie. Hierbei handelt es sich um eine punktuelle Verödung des Nerven des betroffenen Facetten-gelenks mittels einer Sonde, über die der Nerv auf 80-90° erhitzt und somit für mindestens 6 Monate, oft auch 1-2 Jahre oder dauerhaft ausgeschaltet ist. Die Erfolgsquote beträgt bei richtiger Indikationstellung dann nach den heutigen Erkenntnissen 85%.
Injektionstherapie des Iliosakralgelenks bei Rücken- und Kreuzschmerzen
Intraartikuläre Injektion eines Lokalanästhetikums und eines Kortikoids zur Diagnostik und Therapie.
Diese Injektion dient sowohl zur Diagnostik durch Wirkung des Lokalanästhetikums als auch zur Therapie durch die länger anhaltende Wirkung des Kortikoids. Das ISG wird mittels bildwandlergesteuerter Technik, d.h. unter Röntgenkontrolle mit einer sehr dünnen Nadel (25G) nach örtlicher Betäubung punktiert. Die korrekte Lage der Nadel wird durch die Injektion einer geringen Kontrastmittelmenge überprüft. Anschließend wird ein Lokalanästhetikum und ein kristalloides Kortikoid injiziert.
Nach einer erfolgreichen Injektion in das ISG kommt es in der Regel zu einer deutlichen Schmerzreduktion, wenn es sich bei dem ISG um den Schmerzgenerator handelt. Die Dauer der Schmerzreduktion ist unterschiedlich; erfahrungsgemäß hält sie ca. 2 Monate an. Sollten die Schmerzen wieder auftreten, besteht die Möglichkeit eine Therapie der nervalen Versorgung des ISG durchzuführen:
Die Radiofrequenz-Denervierung des Iliosakralgelenks
Mit einer speziellen wassergekühlten Sonde werden die Nerven, die den Schmerzreiz aus dem Gelenk an das zentrale Nervensystem übermitteln, erhitzt und somit deren Funktion als Schmerzübermittler ausgeschaltet. Hierfür wird eine besonders gewebeschonende Methode verwendet: durch eine filigrane, hochwertige Technik wird die Nadel durch in Mikrokanälen zirkulierendes kaltes Wasser ständig gekühlt, so dass der schmerzleitende Nerv bei 60° in seiner Funktion gestört wird. Die Sonde wird nach örtlicher Betäubung unter Bildwandlerkontrolle platziert und dann erwärmt. Injektionen bei Bandscheibenschäden Rückenschmerzen können auch durch die Bandscheiben ausgelöst werden.